Übliches 2-wöchiges Praktikum
An meiner Schule ist es üblich, am Ende der 12. Klasse ein 2-wöchiges Praktikum zu machen. Nachdem ich von dutzenden Eventmanagement-Firmen in London gesagt bekommen habe, dass ein Praktikum nur über einen Zeitraum von mindestens 3 Monaten möglich wäre, bin ich fast verzweifelt. Als ich dann bei Planet-Radio die Ansage für den Job-Deluxe auf den Malediven gehört habe, war mir sofort klar, dass ich mich sofort bewerben werde. „Türkisblaues Wasser, Cocktails mixen an der Poolbar, das Tauchequipment für den Jachtausflug klar machen, Schiedsrichtern beim Beachvolleyball“… und das alles im Robinson Club auf den Malediven!
Eigentlich zu schön, um wahr zu sein. Schon einen Tag nach Absenden der Bewerbung bekam ich einen Anruf von Planet-Radio.
Ich war super aufgeregt und mir wurden total viele Fragen gestellt. Das Gespräch endete mit den Worten:
„Danke Leonie. Vielleicht melden wir uns ja noch mal bei dir. Viel Glück.“
2 Finalisten standen schon fest
Zu diesem Zeitpunkt standen schon 2 Finalisten fest und ich wusste, dass sie sich, wenn sie mich auswählen würden, den nächsten Tag noch mal melden würden. Den ganzen Tag in der Schule war ich total angespannt und habe mein Handy nicht aus den Augen gelassen. Und dann, mitten in der Geschichtsstunde, merke ich wie mein Handy klingelt. Ich bin aus dem Klassenraum gerannt und habe angenommen. Und wer war dran? Morning-Man-Matze aus der On-Air Crew von Planet-Radio. Mit Herzrasen habe ich alle Fragen beantwortet und einfach nur gehofft, bis am Ende die entscheidenden Worte fielen. „ Leonie! Es sind bis jetzt über 800 Bewerbungen bei uns eingegangen…
Und du… DU BIST IM FINALE!“ Ich war so fassungslos, dass ich einfach nur noch den ganzen Schulhof zusammen geschrien habe.
Werbung machen, viel und überall
Die erste große Hürde war also geschafft! Ab dem Zeitpunkt hieß es nur noch: „WERBUNG machen, viel und überall“, denn die planet radio Hörer konnten per Onlinevoting entscheiden, wer auf die Malediven fliegt.
Mein Vater hat über 400 Flyer kopiert, ich habe Zettel ausgedruckt, mein Bruder hat in jedem Internetverzeichnis den Aufruf gepostet und meine Mutter hat ihre ganze Firma mobil gemacht. Dann hat sich alles wie von selber entwickelt:
Jeder in meiner Schule hat einen Zettel bekommen, ich habe Flyer in den Straßen verteilt, mein Vater hat jeder Sparkassen-Filiale Bescheid gesagt. Es wurde einfach überall Werbung gemacht. Eine Freundin von mir hat ihrem Vater Bescheid gesagt, der hat einen Freund informiert und der hat es Bekannten in Costa-Rica berichtet, die es weiter verbreitet haben. Freunde in Singapur haben es verbreitet und eine Freundin in den USA hat es dort weiter gesagt. In der Schule hat eine Freundin eine Lautsprecherdurchsage gemacht und an der Generalprobe von der Faschingssitzung habe ich auf der Bühne einen Aufruf zum Voting machen dürfen. Kanuten aus der ganzen Welt wussten Bescheid und haben es weiter verbreitet.
Das Schlimmste war die Machtlosigkeit
Dann hat das Voting endlich angefangen. Zu Anfang hat sich niemand herauskristallisiert. Jeder war einmal vorne.
Es war der reinste Nerventerror. Jede freie Minute bin ich an den PC gegangen und habe die aktuellen Votingergebnisse verfolgt. Das Schlimmste war die Machtlosigkeit. Man konnte nichts mehr machen. Alles lag ab dann in den Händen von den Freunden und Bekannten. Nach der ersten Entscheidung waren dann nur noch Mädels im Rennen und die Prozentzahlen gingen hoch und runter.
Jede Minute hat sich etwas geändert. Manchmal ist jemand total abgesunken und dann plötzlich wieder aufgestiegen. Dann waren nur noch 3 Mädchen im Rennen. In der Schule, in der Familie, überall gab es nur noch das eine Thema: das Voting. Alle sind immer zu mir gekommen und haben mir gesagt, dass sie noch mehr Leuten Bescheid gesagt haben. Es war einfach ein super Gefühl zu merken, dass es so viele Menschen gibt, die sich für einen einsetzen.
Ich war im Finale
Dann war es soweit: Ich war im Finale. Bis dahin waren diejenigen, die ausgeschieden waren immer relativ weit abgeschlagen. Doch das einzige Mädchen, das außer mir noch übrig geblieben war, hatte bis dahin auch schon sehr viele Stimmen. Ein Tag vor dem großen Finale hatte ich noch guten Vorsprung. Aber kontinuierlich hat sich meine Konkurrentin hochgearbeitet. Das schlimmste an diesem Tag war der Zeitpunkt, ab dem man nicht mehr den aktuellen Stand der Prozente sehen konnte. Man konnte nichts mehr machen, nicht mehr sehen, wenn sich etwas ändert und nicht mehr sicher sein.
Zur Aufregung kam noch hinzu, dass wir zwei Finalistinnen für die letzte Entscheidung in den Planet-tower eingeladen wurden. Ich bin also mit ungefähr 2 Stunden Schlaf morgens um 5 Uhr in den Planet-tower gefahren.
Zum Glück durfte ich eine gute Freundin mitbringen, die mir immer gut zugeredet hat.
Die Spannung steigt…
Im Tower wurden wir sehr herzlich empfangen. Dann war es soweit: Die erste Live-Aufnahme wurde mit uns gemacht. Wir sollten noch mal kurz und knapp sagen, warum gerade wir auf die Malediven sollen.
Es war total spannend zu sehen, wie es bei einem Radiosender so abläuft.
Dann ging es los: Die Verkündigung des Ergebnisses stand an. Ein Notar hat die Rechtmäßigkeit des Wahlvorgangs geprüft und die Ergebnisse als rechtlich korrekt anerkannt. Das ganze Planet-Team und wir wurden in das Aufnahme Studio gebeten.
Die Anspannung war so riesig, ich hab einfach keinen Ton mehr raus bekommen. Dann hat Morning-Man-Matze das Ergebnis verkündet: „ … über 1000 Bewerber haben sich bei uns gemeldet. Und gewonnen hat … mit 60,9 % der Stimmen … LEONIE AUS WETTENBERG!!“ … ich hab einfach nur noch geschrieen. Ein tonnenschwerer Stein ist von mir gefallen und ich hab mich einfach nur noch gefreut. Und so hörte sich das dann im Radio an 🙂
Alle haben mir gratuliert und alle haben sich für mich gefreut. Ein super schönes Gefühl. Direkt im Anschluss stand noch ein kleines Fotoshooting mit Sonnenhut, Sommeroutfit, Luftmatratze, Doppel-Desi und Morning-Man-Matze an.
Ganz viel Vorfreude
Am Ende noch ich gefragt, wie ich mich auf die Reise vorbereiten werde, worauf ich mich besonders freue und wie ich meinen Sieg feiern werde. Vorbereiten werde ich mich mit ganz viel Vorfreude, am meisten freue ich mich einfach auf alles und gefeiert habe ich erst am nächsten Tag … als ich heim kam bin ich todmüde ins Bett gefallen und habe bis abends geschlafen.
Am 29. Mai geht mein Flieger, aber so richtig realisieren werde ich es wahrscheinlich erst, wenn ich den traumhaften Blick auf die Malediven aus dem Flieger genießen kann.
Wooooow…. GÄNSEHAUT PUR!
Und das nenn ich mal wirkliches Engagement! Bin gespannt auf deine Berichte!!!